Das doppelte Geheimnis des Porzellans
Es war einmal … Täglich kommen wir mit Porzellan in Berührung. Für viele ein wenig beachteter, selbstverständlicher Gebrauchsgegenstand, der meist in Form von Essgeschirr benutzt wird. Wir «Porzellan-Freaks» hingegen staunen in den Museen über die technischen Höchstleistungen – die kunstvollen, hauchdünnen Schalen, die farbenprächtige, exotische Bemalung –, die vor Hunderten von Jahren vollbracht wurden. Wir bewundern in einem der wenigen noch existierenden Fachgeschäfte ein zauberhaftes handbemaltes (!) Tässchen aus Meissen, Herend oder Kopenhagen und lassen uns selbst von den manchmal wirklich gelungenen, industriell gefertigten Dekors inspirieren.
Es war einmal … eine Zeit, da gab es diesen Werkstoff noch nicht, da mussten sich die Menschen mit Töpferware, Steingut und Steinzeug behelfen. Vielleicht erwacht nun unser Wissensdurst und wir fragen uns, was Porzellan denn eigentlich ist und wer dessen Erfinder war?
Arkanum Mit «Arkanum» wurde im Europa des 18. Jahrhunderts das Geheimnis der Porzellanherstellung bezeichnet. Es setzte sich zusammen aus den Rezepten zur Herstellung der Porzellanmasse, der Glasur, der Farben, den verschiedenen Brennverfahren – und wurde verständlicherweise streng gehütet. Die «Arkanisten», diejenigen die das Arkanum kannten, wurden häufig wie Gefangene streng bewacht. Doch kein Geheimnis lässt sich ewig hüten, sodass schliesslich in ganz Europa Porzellanmanufakturen entstanden.
Aber nun habe ich der Geschichte vorgegriffen – Porzellan ist eigentlich eine chinesische Erfindung. Als Hommage an die damaligen Künstler habe ich die Porzellanherstellung auf einer Deckelvase dargestellt (siehe Hauptseite Porzellanmalerei). Erst rund 400 Jahre nach den ersten Importen von Porzellangeschirr und -Figuren via Seidenstrasse nach Europa, wurde das «weisse Gold» in Meissen quasi nacherfunden. Eine höchst spannende Geschichte, zeitweise fast ein Krimi. Ich habe sie für Sie zusammengefasst: «Arkanum»: Das doppelte Geheimnis des Porzellans